Rundschreiben AKTUELL November 2009

Liebe Jakobspilgerfreunde,

unsere Mitgliederversammlung am 30. Oktober 2009 in Speyer war eine aufregende Angelegenheit für mich. Zunächst war ich beeindruckt, wie viele wir waren. 44 Personen im Hufeisen, das ist schon mal gewichtig, und als Roland Zick dann die Mitglieder der jeweiligen Regionalgruppen im Pulk aufstehen ließ, da war anschaulich klar, dass wir in allen Ecken unseres Wirkungsbereichs vertreten sind.

Bei der Wahl des Vorstandes wurden Roland Zick als Präsident und Wolfgang Steffen als Vizepräsident bestätigt, die Arbeit der bisherigen zweiten Vizepräsidentin Jutta Kasperavicius, die bei der Wahl nicht mehr zur Verfügung stand,wurde gewürdigt. Franz-Josef Höflich, Lahnstein, wurde zum 2. Vizepräsidenten gewählt.

Als Ziele für die Zukunft stehen an erster Stelle die Wegeprojekte:

  • Rheinschiene
  • Mainz-Bingen
  • Frankfurt-Mainz, hier fehlt die Markierung, eine Wegbeschreibung von Professor Rösch liegt vor

Außerdem die Aktivitäten im Heiligen Jahr 2010:
ein Fest auf der Strecke Trier-Metz am Dreiländereck, der Staffellauf, das Fest auf der Strecke Speyer-Wissembourg und das gemeinsame Fest der deutschen Jakobusgesellschaften in . Ich berichtete.

Wie im letzten Rundschreiben angekündigt, mehr zum Fest am Dreiländereck. Das Fest am 25. Juli 2010 wird ein dreifaches Fest sein, zuerst in Perl auf deutscher Seite ein Gottesdienst, eine religiöse Feier also, nach einem Fußweg nach Schengen, auf Luxemburger Boden, ein politisches Fest, danach wiederum ein Fußweg und in Sierck-les-Bains, Frankreich, ein kulturelles Fest mit Musik und ansprachen. Die vier beteiligten Jakobus-Organisatoren, die Trierer Bruderschaft, die lothringischen und luxemburger Jakobsfreunde und unsere Gesellschaft, werden sich am 16. Januar 2010 wiederum in Peltres bei Metz treffen, um die Einladungen zum Fest vorzubereiten.

Am Nachmittag gab es die Möglichkeit einer professionellen Stadtführung durch Speyer und einer Führung durch Martien van Pinxteren, den Regionalgruppensprecher Südpfalz. Gerne ließ sich letztere Gruppe vor dem großen Speyrer Pilger auf der Maximilianstraße fotografieren. Das Foto unseres Mitglieds Michael Dorscheid macht deutlich, wie wohl wir uns fühlten.

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Ein Teil der Teilnehmer der Mitgliederversammlung nach der Stadtführung (Foto: Michael Dorscheid)

Das größte Ereignis war dann die Begegnung mit Bischof Karl-Heinz Wiesemann im Bistumshaus St. Ludwig, wo wir tagten. Mit wehendem Mantel eilte er in den Raum, nahm neben Roland Zick Platz, vor ihm auf dem Boden der für Speyer vorgesehene Muschelstein auf einem roten Sockel aufgestellt. Der Bischof ließ uns wissen, dass er schon 1985 auf dem Camino Francés nach Santiago unterwegs gewesen und seither mehrfach  auf hiesigen Wegen gepilgert ist, meist mit Gruppen. Die alten Pilgerwege seien ein phantastisches Symbol für Europa, das die Wege wie ein Spinnennetz durchzögen und sich in einen Weg bündelten. Früher sei Europa eine Weggemeinschaft gewesen, in ihr fuße die spirituelle und geistige Kraft Europas, sie sei vom christlichen Gedanken durchzogen.

Unsere Aktivitäten interessierten den Bischof. So kam man auch auf das Muschelsteinprojekt auf Pfälzer Jakobswegen, dessen Realisierung unsere Gesellschaft übernommen hatte, zu sprechen. Mit dem Einsetzen eines Steines vor dem Speyrer Dom wenige Tage später sollte das Projekt  abgeschlossen werden. Spontan entschied sich der Bischof, eine wichtige Sitzung an diesem Tag mit einer Pause zu unterbrechen und zur Segnung des Stein vor den Dom zu eilen.

Ansprache des Speyrer Bischofs Karl-Heinz Wiesemann (Foto: Peter Lupp)

Zum Abschluss überreichte Präsident Roland Zick dem Bischof neben anderen kleinen Aufmerksamkeiten eine Fliese mit der Jakobsmuschel, was auf einem weiteren Foto unseres Mitglieds festgehalten wurde.

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Roland Zick überreicht dem Bischof eine Muschelfliese (Foto: Michael Dorscheid)

Der Bischof hat Wort gehalten und segnete tatsächlich am 3. November 2009 den Stein, nicht ohne zuvor auf die faszinierende Kraft dieses Weges hinzuweisen, die eine Aufbruchsbewegung in Gang gesetzt habe. Seiner Meinung nach liege der Pilgertradition die Sinn stiftende Dimension des christlichen Glaubens zu Grunde.  Von den Jugendlichen des Ausbildungszentrum Burbach, die die Steine hergestellt hatten, waren zwei mit ihren Ausbildern nach Speyer gekommen, um den Stein eigenhändig in den Boden einzulassen, hier ein Foto von Peter Lupp, dem Ideengeber des Projekts, der ebenfalls zugegen war.

Der eingelassene Stein vor dem Speyrer Dom

Der eingelassene Stein vor dem Speyrer Dom (Foto: Peter Lupp)

Das Muschelsteinprojekt, das insgesamt vom Regionalverband Saarbrücken ins Leben gerufen und finanziert worden war, findet seinen vorläufigen Abschluss in der Setzung eines Steins vor die Kathedrale in Metz. Die Einweihung ist für den 5. Dezember 2009 , 11 Uhr, vorgesehen. Mit diesen beiden Schlusspunkten des Weges Speyer-Metz kann der Regionalverband Saarbrücken nun sein Projekt mit einer Karte abschließen, die alle Muschelsteine zwischen Speyer und Metz dokumentiert und im Frühjahr 2010 veröffentlicht wird.

Darauf hinweisen möchte ich noch, dass der Pilgerführer Trier-Vézelay von Wolfgang Steffen, der getragen wird von den Düsseldorfer und Trierer Bruderschaften, den lothringischen Jakobsfreunden und unserer Gesellschaft, Anfang Dezember 2009 im Buchhandel erhältlich sein wird:
„Von Apostelgrab zu Apostelgrab“, Galli-Verlag, ISBN 978-3-936990-49-2, Preis 12,80 €

Wenn Dein Bogen zerbrochen ist
und Deine Pfeile verloren,
dann schieße,
schieße mit Deinem ganzen Sein!

Zen

Eine besinnliche Adventzeit wünscht
Trude Hard

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