Liebe Jakobspilgerfreunde,
lange haben Sie nichts von mir gehört. Meine Auszeit hatte die verschiedensten Gründe, auch die Verzögerung, die Rundschreiben abzuschicken. Hier nun das erste von drei Rundschreiben mit Berichten aus dem vergangenen Jahr.
Ich bin Ihnen die Berichte über das große dreitägige Fest der Wegeröffnung St. Wendel-Saarbrücken und die beiden Abschlußfeste EUROPA COMPOSTELA 2010 schuldig geblieben. Das möchte ich jetzt ändern, mal sehen, was die linke Hand mit einem Finger so hergibt.
Zunächst zur Wegeröffnung:
Vom 24. bis 26. Oktober 2010 fand die „Eröffnung des Jakobsweges mit den Füßen“ statt unter dem Motto „Wendelinus und Jakobus machen sich auf den Weg“. Die Vorbereitungen dazu gingen zwei Jahre zurück: es hatte sich eine Arbeitsgruppe gebildet, angeregt und beratend begleitet durch unseren langjährigen Vizepräsidenten Wolfgang Steffen, federführend durch den Bürgermeister von Marpingen, einem Marienwallfahrtsort; beteiligt hatten sich eine Reihe Mitglieder der Regionalgruppe Schamberger Land, Bürgermeister und Bürger der Gemeinden am Weg. Der Termin war so gelegt worden, daß er im Rahmen der „Wendelinus-Pilgerwoche“ stattfand, so daß auch Wendelinus-Pilger sich beteiligen konnten. Der Planung des Fests waren die Festlegung des Wegverlaufs, eine Begehung und eine Beschilderung des Weges voraus gegangen.
Das Programmheft mit einer gut durchstrukturierten Tagesplanung mit Gottesdiensten, geistlichen und musikalischen Impulsen unterwegs, Essensversorgung und Bustransfer hat offenbar eine große Zahl Pilger motiviert, an der Pilgerwanderung teilzunehmen. Der erste Tag begann mit einem Festgottesdienst in der Basilika St. Wendel, einer dem lokal hoch verehrten Schutzpatron der Pilger, dem Heiligen Wedelinus, geweihten hochgotischen Hallenkirche. 200 Pilger blieben den ganzen Tag auf dem Weg dabei. Ein weiterer Höhepunkt waren die Vesper mit gregorianischem Gesang und der Gottesdienst in der altehrwürdigen Benediktinerabtei Tholey des frühen 13. Jh., Andachten in Kapellen am Weg, insbesondere die Trommelzeremonie des ökumenischen Gottesdienstes in Illingen und die Abschlussvesper in St. Jakob, Saarbrücken, mitgestaltet von der „Schola Gregoriana, Saarbrücken“. Das kalte Wetter am zweiten Tag mit Raureif hat 150 Pilger nicht abhalten können teilzunehmen, auch nicht der Regen am dritten Tag, da waren es nach 100. Die Fotos der Bildergalerie mögen Ihnen einen Einblick vermitteln.
Bei einer solch großen Pilgerzahl war Vorsorge zu treffen durch Verkehrssicherungsmaßnahmen beim Überqueren von Straßen, was die kommunalen Bauhöfe übernahmen, in einem Fall mußte ein Feldwirtschaftsweg für Fahrzeuge ganz gesperrt werden, um die Pilger nicht zu gefährden. Rainer Hantke, Regionalgruppensprecher Schaumberger Land und erfahrener Wanderführer, betätigte sich nach eigenen Worten als Hirtenhund, der die große Pilgergruppe zusammenhielt. Von diesem Pilgererlebnis sprechen die, die dabei waren, noch heute begeistert. Das habe ich hautnah mitbekommen, als Miguel Capaces beim letzten Saarbrücker Pilgerstammtisch eine ästhetisch und technisch anspruchsvolle Videodokumentation von der Wegeinweihung vorstellte.
Kurz noch etwas zur diesjährigen Mitgliederversammlung am 13. November in Kaiserslautern. Den teilnehmenden Mitgliedern lag eine Kurzbroschüre vor mit allen Aktivitäten des Jahres, insgesamt 50 verschiedene Termine, geordnet in der zeitlichen Abfolge. Gleichzeitig gaben diejenigen, die die Aktivität betraf, einen kurzen Bericht dazu, großenteils begleitet durch Fotos, die sie zusammengestellt hatten. Birgit Heinrichs hatte daraus eine Powerpoint-Präsentation unter Zeitdruck gezimmert und die Bilder zeitgleich übermittelt. Das war schon eindrucksvoll.
In der Mittagspause konnten wir dabei sein, wie der letzte Muschelstein in Kaiserslautern vor der Stiftskirche eingesetzt wurde mit Repräsentanten von Kirche und Presse. Auch der von Worms kommende Jakobsweg ist inzwischen in das Muschelstein-Projekt einbezogen.
In der nachmittäglichen Sitzung ging es darum, Talente und Neigungen der anwesenden Mitglieder herauszufinden. Eine überraschende Vielfalt offenbarte sich. Im Hinblick auf eine Verteilung der anstehenden Arbeiten der Gesellschaft auf mehrere Schultern im Laufe des kommenden Jahres war dies erfreulich. Wer nicht dabei war und sich mit seinen Fähigkeiten in diesen Prozess eingliedern möchte, mag Laut geben.
Als Jahresgeschenk erhielt jedes der anwesenden Mitglieder eine Karte „Sternenweg“, welche anschaulich und informativ alle Muschelstein-Standorte auf den Jakobswegen zwischen Speyer und Metz aufzeichnet, sowie eine weitere Karte, die im Maßstab 1:50 000 „Die Pfälzer Jakobswege“ zwischen Worms, Kaiserslautern, Hornbach, Speyer und Wissembourg abbildet. Die Mitglieder, die nicht teilnehmen konnten, können sich an ihre Regionalgruppensprecher wenden, um beide Karten und die Kurzbroschüre über unsere Aktivitäten im vergangenen Jahr zu erhalten.
Recht mühsam das Schreiben mit einem Finger, ich nehm’s als Gehirntraining…
Nun wünsche ich Ihnen in diesen stillen Tagen ZEIT.
Das HEUTE der Frohen Botschaft möge Sie begleiten