Liebe Jakobspilgerfreunde,
zunächst eine Ankündigung. Wiederum in diesem Jahr startet ein Fest zur Wegeröffnung, diesmal ist es die Strecke von St. Wendel nach Saarbrücken, als erstes Teilstück des Pilgerweges Mainz-Bingen-Saarbrücken. Initiiert durch unsere Gesellschaft ist dieser Weg zusammen mit allen Gemeinden am Weg wieder belebt worden und wird nun während eines 3-tägigen Fests vom 22. bis 24. Oktober 2010 pilgernd begangen und eingeweiht, Ein Faltblatt gibt Auskunft über die einzelnen Stationen und enthält ein Anmeldeformular. Anmeldeschluß ist der 15. Oktober. Hintergrundinformationen entnehmen Sie dem Pressetext.
Schuldig geblieben bin ich Ihnen noch einen Bericht über das diesjährigen Jakobusfest am Dreiländereck Perl-Sierck-les-Bains-Schengen am 25. Juli 2010, das während eines ganzes Jahres in mehreren Treffen von den vier beteiligten Jakobusgesellschaften vorbereitet wurde, der Trierer Jakobusbruderschaft, den lothringischen und luxemburgischen Jakobsfreunde und unserer Gesellschaft. Ein großes und gelungenes Fest, das viele Begegnungen brachte über Länder- und Landesgrenzen hinweg!
Von Anfang an waren alle vier Gesellschaften mit vielen Mitgliedern dabei, im Laufe des Tages kamen andere dazu, 250 Teilnehmer hatte ich punktuell gezählt, von insgesamt 500 Teilnehmern wird berichtet. Die Trierer Jakobusbruderschaft gestaltete den festlichen Gottesdienst im saarländischen Perl, der mit hochrangigen Vertretern der Diözesen Trier, Luxemburg und Metz gefeiert wurde. Besonders beeindruckend war die Ansprache von Bernard Clément, Metz, selbst Jakobspilger, der mit seinen Worten uns aus dem Herzen sprach. Der Text wird demnächst auf unserer Homepage unter Besinnliches nachzulesen sein. Da wir so viele waren, führte immer ein Mitglied einer Jakobusgesellschaft die Pilgerschar an, für alle kenntlich durch Pilgerstab, wegen der hohen Temperaturen ohne Pilgergewand, aber mit Pilgergut. Zuerst war unsere Gesellschaft verantwortlich, dann die lothringischen Jakobusfreunde und auf der letzten Etappe die Luxemburger, die durch das blaue Halstuch mit gelber Jakobsmuschel auffielen.
Nach einem Picknick mit selbst mitgebrachter Verpflegung im französischen Grenzort Apach pilgerten wir an der Mosel entlang bis Sierck-les-Bains, wo uns ein mitreißendes Konzert in der Eglise de la Nativité erwartete. Der Männer-Kammerchor vom Europäischen Zentrum für Chor-Kultur, Trier, unter Leitung von Martin Folz, faszinierte mit Jakobsliedern und geistlicher Musik aus verschiedenen Jahrhunderten. Mit einem begeisterten Beifall und vielen Spenden im Klingelbeutel bedankten sich die Pilger. Auf diese Weise reduzierten sich die Unkosten für die vier beteiligten Jakobusgesellschaften erheblich.
Wiederum entlang der Mosel brachen wir zur letzten Etappe auf, nach Schengen zum politischen Festakt beim Europazentrum. Entlang der aufsteigenden Treppenstufen und auf dem erweiterten Treppenabsatz des Kochhauses richteten Vertreter der Jakobusgesellschaften, vor allem der luxemburgischen, die Bürgermeister der umgebenden Gemeinden und Vertreter der Landräte von dem erhöhten Standort aus Grußworte an uns, die wir den gesamten Vorhof füllten. Wieder haben uns Worte besonders berührt, die ein Jakobspilger zu uns sprach, der Vertreter des Trierer Landrats, Schmitt, Worte, die aus einem ganz anderen Geist kamen und uns mitschwingen ließen.
Ein Höhepunkt war die Festrede von Reinhard Klimmt, ehemals saarländischer Ministerpräsident und Bundesverkehrsminister, selbst Historiker, der uns die Geschichte der Region des heutigen Dreiländerecks und die Geschicke seiner Menschen vor Augen führte, die Geschichte einer wegen seiner reichen Bodenschätze und wichtigen Wasserstraßen ehemals stark umkämpften Region in der Gegenüberstellung zur heutigen Friedens- und Freundschaftssituation, zu der auch die Jakobuspilgerbewegung das ihre beiträgt.
Zum Abschluß spendierte die Schengener Gemeindeverwaltung einen „vin d’honneur“, einen Riesling der Region. Gestärkt durch das Bewußtsein, in einer geschichtlich bedeutsamen Region zu leben und erfüllt von den vielen Begegnungen über die Grenzen hinweg traten wir den Heimweg an. Die aus Rheinhessen angereisten Mitglieder unserer Gesellschaft verbrachten noch weitere Tage in der reizvollen Mosellandschaft.
Die Fotos der Bildergalerie geben einen Eindruck vom Fest.
Ich möchte es nicht versäumen, Sie an unsere Jakobusfreundin und „leidenschaftliche Pilgerin“ Luise Barth zu erinnern, „Brückenbauerin zwischen Saarland und Lothringen“. Ihr Tod jährt sich am 1. Oktober 2009 zum ersten Mal. Das Jahrgedächtnis findet um 18:00 Uhr in St. Jakob in Saarbrücken statt. Wem es möglich ist, mag sie mit einem Besuch des Gottesdienstes ehren, wir anderen mögen ihr mit einer Schweigeminute Ehre erweisen.
Seien Sie herzlich gegrüßt!